Die Nutzung des Grünlandes auf der Halbinsel Eiderstedt steht seit Jahren im Blickpunkt unterschiedlicher Interessengruppen: Einerseits ist es ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für Vögel, andererseits ein traditionelles Weidemastgebiet für die ansässigen Landwirt*innen.
Um die Eiderstedter Weidewirtschaft auf ökologischen und konventionellen Höfen auf praxistaugliche Weise mit dem Naturschutz zu verbinden, haben sich Anfang 2004 sechs Landwirt*innen unter Mitwirkung unserer Stiftung zusammengefunden. Das Ziel war ein neues Vertragsnaturschutz-Programm, das den Konflikt entschärfen, den Naturschutz für viele Betriebe interessant machen und gleichzeitig Verbesserungen für die Vogelwelt erreichen sollte. Das Kieler Landwirtschaftministerium unterstützte diese Bemühungen seit Dezember 2004 mit 500.000 Euro. Bereits nach dem Abschluss des ersten Projektjahres waren große Erfolge sichtbar.
Dementsprechend wurde aus dem Versuchsprojekt das Programm „Extensive Weidewirtschaft Eiderstedt“ (EWE), das mittlerweile seinen festen Platz unter den Maßnahmen des Landes hat. Das Landwirtschaftsministerium stockte die Fläche und die zur Verfügung stehenden Mittel auf und im Jahr 2006 lag die Zahl der teilnehmenden Betriebe schon bei 21. Die große Resonanz unter den Landwirt*innen lag nicht zuletzt daran, dass das Projekt gemeinsam mit ihnen entwickelt und durchgeführt wurde und ihre wirtschaftlichen Einschränkungen entschädigt wurden. Damit wurde den Betrieben die ansonsten kaum rentable Grünlandbewirtschaftung wirtschaftlich leichter gemacht. So entstand eine Situation, von der alle Seiten profitieren.
Nachdem die Zukunft der EWE gesichert war, haben beteiligte Landwirt*innen den Verein „Weideland Eiderstedt e.V.“ gegründet, der mehrere Dutzend Mitglieder hat. Wir haben uns Ende 2006 aus Eiderstedt zurückgezogen und unsere Aufgaben an den Verein übergeben.