Im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein wurden in den Jahren 2010-2014 neue Wege beschritten, um dem anhaltenden Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Unsere Stiftung schloss sich mit dem in der Region verankerten Verein Natur Plus e. V. Panten zusammen, um im Rahmen des Pilotprojektes „Koordinierungsstelle Lauenburgische Kulturlandschaft“ (KOLK) gemeinsam eine zukunftsfähige Form der Landbewirtschaftung zu entwickeln.
In dem Projekt wurden Naturschutzbelange stärker als bisher in die internen Abläufe von landwirtschaftlichen Betrieben integriert. Die Naturschutzberatung der Landwirt*innen nahm einen Großteil der Arbeit der eigens für diese Aufgabe gegründeten Koordinierungsstelle ein.
Im Projektzeitraum wurden mit bis zu vierzehn Betrieben verbindliche Vereinbarungen für rund 700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche getroffen. Die Flächen wurden nach ihrem Naturschutzpotential ausgewählt. Auf ihnen wurden – ergänzend zu den Richtlinien des ökologischen Landbaus – verschiedene Maßnahmen umgesetzt: u.a. wurden Brachstreifen als Lebens- und Nahrungsraum für Wildtiere und Wildpflanzen angelegt und Winterfutter- und Winterrückzugsflächen für Wildtiere geschaffen. Auf dieser Erfahrungsbasis wurde ein neues Vertragsschutzprogramm entwickelt – „Kleinteiligkeit im Ackerbau“ – das seit 2014 landesweit für Ökobetriebe angeboten wird.
Weiteres wichtiges Ziel des Pilotprojektes war es, eine Vermarktungsschiene zum Nutzen der beteiligten Betriebe aufzubauen um zur ökonomischen Tragfähigkeit des Projektes beizutragen. Im Rahmen der Erprobung von Vermarktungsinitiativen für die „wildartenfreundliche Landnutzung“ wurde u.a. im Hofladen des Gutes Wulksfelde eine Sammelheft-Aktion durchgeführt.
Die vierjährige Finanzierung der Projektinhalte erfolgte anteilig durch das Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein, die Umweltlotterie BINGO!, die Bäuerliche Gesellschaft e.V., die Software AG Stiftung sowie Eigenmittel. Träger des Projektes waren die Stiftung Aktion Kulturland und der Verein Natur Plus e. V. Panten. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. begleitete das Projekt in fachlichen Fragen und übernahm die Trägerschaft von Teilprojekten.